«Das schönste hat oft den kürzesten Atem»
Damit begrüsse ich euch herzlich zum heutigen Newsletterbeitrag. Schon wieder sind zwei Wochen vergangen, und damit ist leider auch der letzte Trainingsblock des Lagers in die Vergangenheit gerückt.
Im letzten Beitrag habe ich das Foto mit meinen Teamkameraden Cyrill und Daniel geteilt. Dazu möchte ich jetzt kurz Stellung beziehen.
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich die beiden in Calpe kennengelernt. Als später Neuzugang beim Team Taurus kannte ich neben Stefan, dem Teammanager, und vereinzelten flüchtigen Bekanntschaften mit einigen Fahrern so ziemlich niemanden.
Als Zimmergenosse der beiden Langschläfer (Vor 10 Uhr war damals niemand wach) sollte sich das aber schnell ändern. Ihr etwas gewöhnungsbedürftiger Tagesrhythmus wurde aber schnell von ihrer lockeren, offenen und stets herzlichen Art übertönt, und wir konnten uns zu einem starken Team zusammenschweissen.
Von diesem Teamgeist konnten wir auch während der Saison stets profitieren. Es gelang uns auch in anspruchsvollen und schwierigen Momenten eine lockere Atmosphäre zu wahren und gemeinsam mit den anderen Teamkameraden stets unsere Bestleistungen abzurufen. Speziell war dabei, dass bei unserem Team von niemandem verlangt wurde, seine eigenen Ambitionen für die des anderen aufzugeben. Trotzdem wurden freiwillige Opfer gebracht, da man wusste, der jeweils andere Fahrer würde sich in einer vergleichbaren Situation wieder revanchieren.
Schlussendlich gelang es uns dreien durch konstante, starke Auftritte eine Niveau-Stufe aufzusteigen und uns für die mittlerweile angebrochene Saison auf dem internationalen Conti-Level zu verpflichten. Schön und schade zugleich, da ich von nun an gegen und nicht wie gewohnt mit den beiden zusammen Rennen bestreiten werde.
Bleibt mir nur zu sagen, dass ich den beiden Bohrmaschinen in der kommenden Saison alles Gute wünsche!
Nun gut, zurück zum Lager. Bei mir standen auch einige Bohrungen (intensive Trainingseinheiten) auf dem Plan. Ein grosser Grundlagenblock mit 30 Stunden Trainingszeit, gefolgt von einer letzten 27-Stunden Woche, liessen meine Energiereserven langsam aber sicher in die Knie zwingen. Auch die Stimmung im gemieteten Appartement kühlte mit der steigenden Müdigkeit zunehmend aus. Glücklicherweise reiste mein X-Speed Teamkollege Brett aus Kanada an und half uns mit seiner energetischen und glücklichen Art wieder auf die Beine.
Mit dem strahlenden Sonnenschein und den stetig steigenden Temperaturen schmolzen die Tage dahin, und es war schon bald an der Zeit, die letzte Ausfahrt in Angriff zu nehmen. Die Vorgabe war einfach: so lange Radfahren, bis es keinen Spass mehr macht. Bedauerlicherweise rechnete mein Trainer nicht mit meiner überaus motivierten Stimmung, was die Ausfahrt trainingstechnisch nicht sehr effizient ausfallen liess. Denn schlussendlich standen 8:24:24 auf der Uhr, zusammen mit 256,6 absolvierten Kilometern und über 4100 Höhenmetern.
Letztendlich wurde die Fahrt nicht durch die fehlende Motivation, sondern vielmehr durch das fehlende Tageslicht zum Abbruch gezwungen.
Als kleines Tagesziel wollte ich aber unbedingt die Renndistanz von Paris-Roubaix, die eben genannten 256,6 Kilometer, absolvieren. Dies nicht bloss als Gedankenstütze meines grossen Ziels, sondern ebenfalls, um erneut auf mein Crowdfunding aufmerksam zu machen, das sich mittlerweile genau wie mein Trainingslager dem Ende zuneigt.
In diesem Sinne, das Fundament für die Rennsaison 2024 ist betoniert, jetzt geht's noch an den Feinschliff, dann kann mir definitiv nichts mehr im Weg nach Roubaix stehen.
Gruäss u bis gly
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