--> Merkt euch den Ostermontag, 1. April, GP Mobiliar in Kiesen steht auf dem Programm. Mehr Infos am Ende des Beitrags.
Mit dem Schweizerkreuz auf der Brust sind die Rennen immer etwas ganz Besonderes.
Damit begrüsse ich euch zum heutigen Beitrag, erstaunlicherweise wieder verfasst in der Heimat. Nach meinem knapp 2-monatigen Trainings- und Rennausflug in Griechenland und zuletzt in Portugal bin ich am Montag völlig auf den Felgen in Zürich gelandet. Begrüsst wurde ich von strahlendem Sonnenschein und einer unglaublichen Fernsicht. Zusammen mit den farbigen Wiesen, den blühenden Bäumen und dem unglaublichen Alpenpanorama war ich wieder einmal von der Schönheit der Schweiz überwältigt. Erstaunlich, mit welch anderem Blick man die Heimat wahrnimmt nach einem längeren Auslandsaufenthalt.
Über meine Abenteuer in Griechenland habe ich euch bereits informiert. Entsprechend möchte ich euch meine Erfahrungen mit der Nationalmannschaft etwas näherbringen. Am letzten Dienstag flog ich von Rhodos nach Lissabon, um mich dort am Flughafen mit der Delegation der Schweiz zu treffen. Aufgeboten waren neben den Weltklasse-Mountainbikern Mathias Flückiger und Dario Lillo auch World-Tour-Profi Alexander Balmer sowie Jan Sommer, Luca Jenni und der bei Tudor fahrende Robin Donzé. Ein überaus stark besetztes Team und persönlich eine Riesenchance, von der grossen Erfahrung dieser Athleten zu profitieren.
Auf dem Rennprogramm stand die Volta ao Alantejo, ein Profirennen der Kategorie 2.2, welches über fünf Etappen ausgetragen werden sollte. Voller Vorfreude, aber doch noch etwas ermüdet von der langen Reise am Vortag sowie den 4 vergangenen Renntagen in Rhodos, startete ich in die erste Etappe. Oder versuchte dies zumindest. Die portugiesischen Teams, welche im vergangenen Jahr offenbar ihr Preisgeld nicht erhalten hatten, riefen zum Streik auf und so geschah schon mal 20 Minuten gar nichts… Nach hitzigen Diskussionen starteten wir dann trotzdem, aber die Motivation der Fahrer war ziemlich tief und so gelang es einer 9-köpfigen Spitzengruppe bereits bei Kilometer 0 ohne Gegenwehr abzufahren und innerhalb kürzester Zeit 9:30 Minuten Vorsprung auf das Feld herauszufahren. Da keine Mannschaft die Verantwortung des Nachführens übernehmen wollte, hiess es schliesslich: Janssen go to work!
Nicht dass ich mich darüber beklagen würde. Den ganzen Tag mit mächtig Druck auf dem Pedal vorne im Feld zu fahren, ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. So kam es, dass wir quasi zu zweit innerhalb der nächsten 3 schweisstreibenden Stunden die 9-Mann-Spitze wieder unter Kontrolle brachten. Letztlich presste ich die Zitrone (meine Kraftreserven) noch etwas stärker aus, indem ich unser Team optimal positioniert auf die letzten 3 Kilometer schickte, um dann völlig leer gemächlich ins Ziel zu fahren.
Es sollte mir aber eine grosse Lehre werden, mich bereits am ersten Tag eines Etappenrennens so zu verausgaben, denn an den folgenden Renntagen schwanden meine Kraftreserven täglich und ich hatte zunehmend Mühe, meine Aufgaben zu erfüllen. Speziell der 4. Tag war eine besonders harte Prüfung. Nach einer schlechten Nacht und mit nicht genügend Kohlenhydrat-Reserven starteten wir auf die anspruchsvollste Etappe der Rundfahrt. Beim Warmfahren zweifelte ich noch an der Genauigkeit meines Leistungsmessers, da ich schon bei leichten Anstrengungen völlig übersäuerte. Im Rennen selbst wurde meine Vermutung aber widerlegt, und es lag nicht am Sensor, sondern ganz einfach an meinem völlig entkräfteten Körper. Nach etwas Action im Seitenwind, wo ich ui Vorderst positioniert startete und schlussendlich ganz hinten und nur mit Mühe den Anschluss halten konnte, wurden auch die Anstiege zu schier unüberwindbaren Hindernissen. Glücklicherweise sahen das die Sprinter der grossen Teams ebenso, und ich konnte die Etappe im Gruppetto, mit über 20 Minuten Rückstand, beenden. Aber glaubt mir, schon allein für diese 20 Minuten Rückstand litt ich an jenem Tag erheblich.
Da ich jetzt bereits viel zu ausführlich über meine letzte Reise berichte, fasse ich den Rest noch etwas stichwortartig zusammen:
Tag 5 – Wieder bessere Beine, Pastabuffet geplündert am Vortag, Swisscycling lanciert unzählige Attacken um das Weisse Trikot zu gewinnen.
Lissabon – Kurz Zeit, um die Stadt nach dem letzten Rennen zu besichtigen. Mega schön. Guets Znacht.
Team und Staff – Unglaublich gut organisiert. Tolle Stimmung und ein riesen Spass mit den anderen Athleten.
Abschliessend möchte ich den Fokus noch auf zwei Dinge lenken: Erstens kann ich euch stolz meinen neuesten Partner vorstellen, die Schweizer Nutrition Firma WOO. Sie unterstützen mich mit Sportnahrung wie isotonischen und kohlenhydrathaltigen Getränken für Trainings und Wettkämpfe, Proteinpulver, um mich optimal vom Training zu regenerieren sowie diversen Nahrungsergänzungsmitteln, um mein Immunsystem zu stärken und meinen Säure-Base-Haushalt in der Balance zu halten. Falls jemand Fragen zu Produkten hat oder von einem 10% Rabatt profitieren möchte, könnt ihr euch gerne bei mir melden.
Als letzten Punkt möchte ich alle herzlich zum GP Mobiliar einladen. Nicht bloss ist der in Kiesen stattfindende Wettkampf mein Heimrennen, ich werde zudem mein Bestes geben, um meinen Sieg des letzten Jahres auch in dieser Austragung zu verteidigen. Der Startschuss erfolgt um 14:30 und eröffnet die 20 Runden mit insgesamt 104km Renndistanz. Für Kaffee und Kuchen ist gesorgt und es würde mich freuen, möglichst viele von euch am Streckenrand sehen zu dürfen. Zusätzliche Infos findet ihr auf folgender Website und werden auch noch Zeitnah im Newsletter erscheinen. https://www.gp-rscaaretal.ch/tagesprogramm/.
In diesem Sinne Gruess u bis am Mäntig.
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