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AutorenbildChristoph Janssen

Newsletter Update vom 21. Februar 2024

Aktualisiert: 26. Feb.

Noch 10 Tage, dann gilt es ernst; die Vorfreude steigt täglich!


Mittlerweile trainiere und lebe ich schon seit über einer Woche hier in Egio und habe mich bei der Familie Christopholus wunderbar eingelebt. Vor allem dank der Hausherrin, die täglich ihr Bestes gibt, um Takis und mir optimale Trainingsbedingungen zu schaffen. Gabi, die gebürtige Deutsche, lebt seit vielen Jahren in Griechenland und bekocht uns immer wieder mit neuen, ausgewogenen und interessanten Menüs, wobei die gestrige Gemüse-Pita mit gebratenem Geflügel und frischem Randen definitiv zu meinen bisherigen Highlights gehörten.


Einzig mit der städtischen Atmosphäre und den dauerhaften Inputs durch den Verkehr, die omnipräsenten Werbeschilder sowie die vielen Menschen habe ich noch etwas Mühe. Es wird mir jedoch täglich wieder bewusst, wie fest ich mich persönlich als Landei identifiziere. Die einfache, ruhigere und weitläufige Umgebung im malerischen Dürrenroth, die so mancher als öde bezeichnen würde, vermisse ich inmitten des hiesigen Gewusels doch sehr.


Umso mehr geniesse ich es, wenn ich mit meinem Arbeitsgerät, meinem mittlerweile sehr liebgewonnenen Factor Ostro VAM (Danke Leon Bikes ;D), auf ausgiebigen Trainingsfahrten dieser Umgebung entfliehen kann. Denn die Landschaft in der Region rund um Patras hat unglaublich viel zu bieten. Entgegen dem mir bekannten hügeligen Auf und Ab und den unglaublich diversen Routenmöglichkeiten im Emmental gibt es hier bloss zwei Möglichkeiten.


Für mich, der gerne etwas schneller in den Flächen rollt, führt eine wirklich schöne Strasse entlang des Golfs von Korinth. Neben dem weiten Ausblick aufs Meer schlängelt sich die Strasse durch viele Dörfer und verführt einen dazu, das Tempo konstant hoch und den Kopf entsprechend tief zu halten.


Wem das zu langweilig wird, dem steht noch die zweite Möglichkeit offen, welche mich schon fast an meine Pässefahrten in der Schweiz erinnert. Denn ins Landesinnere geht’s nur eines: zwar hoch, und das ordentlich steil und oft auch richtig lange. Wobei die vielfältigen Bergzüge und die abwechslungsreichen Ausblicke die Anstrengung schnell vergessen lassen. Überall sind kleine Dörfer zu finden, und die Strassen schmiegen sich an den Bergrücken entlang und scheinen endlos emporzuführen.


Gerade diese äusseren Eindrücke helfen mir in schwierigen Trainings, mich wieder auf meine Ziele zu fokussieren, Motivation zu mobilisieren und durchbeissen zu können. Meine Berichte mögen oft nach idyllischen Ferienfahrten klingen, aber natürlich steckt hinter jeder Radfahrt auch ein konkretes Trainingsziel. An jedem Tag ist genau geplant, wie lange ich mit welcher Leistung und in welcher Form zu trainieren habe.


So kommt es doch vor, dass man die eigene Wahrnehmung plötzlich nur noch intrinsisch konzentriert, nur noch die zu pedalierende Leistungsvorgabe oder die vorgegebene Zeit betrachtet.


Gerade an Tagen, an denen die Beine etwas schlechter im Kreis drehen, wechselt plötzlich die Perspektive. Jede Minute vergeht in Zeitlupe, und das Tagziel wird plötzlich zur Aufgabe und nicht wie gewohnt zur Einschränkung.


Und gerade in diesem Moment, wenn vor lauter Bäumen der Wald nicht wahrgenommen wird, versuche ich stets einen Schritt zurück zu machen. Den Fokus auf meine Umgebung zu lenken, ans Grosse und Ganze zu denken und mich zu erinnern, welche Chancen und Erfüllung mir mein Weg im Radsport bereits geboten hat. Ich versuche in diesen Momenten meinen Fokus auf ein zufriedenes und Frohes Mindest zu lenken, womit auch die Wattanzeige auf dem Velocomputer plötzlich unwichtig scheint und die Zeit wieder ihren gewohnten lauf annimmt.


Zum Abschluss noch ein allgemeiner Hinweis für alle, die sich jetzt überlegen, in Griechenland das nächste Veloabenteuer zu starten. Wie beschrieben, kann ich euch das sehr empfehlen; einziges Manko sind die streunenden Hunde, die überall und wie mir scheint, stets mit grossem Hunger auf meine Waden abzielen. Glücklicherweise konnte ich mit meinen dürftigen Sprinterqualitäten bisher alle Angriffe abwehren, was eigentlich bedeutet, dass auch eurem Radabenteuer nicht mehr im Wege steht ;D


In diesem Sinne, Gruäss und bis Gly









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